Was macht gutes Zuhören aus?
Ein gutes Zusammenspiel von Senden und Empfangen wird besonders wichtig, wenn …
- Meinungsverschiedenheiten bestehen,
- Veränderungen im Unternehmen anstehen,
- schwierige Themen mit Mitarbeitenden besprochen werden müssen,
- offene oder verdeckte Konflikte vorhanden sind.
… mit anderen Worten dann, wenn keine Einigkeit darüber herrscht, was wir wollen oder mit welcher Taktik wir es erreichen.
Aus meiner Erfahrung zeigt sich, dass die meisten problematischen Situationen gar nicht erst so problematisch geworden wären, wenn im Unternehmen eine konstruktive Kultur der Kommunikation und damit des Zuhörens etabliert wäre. Schauen wir also genauer hin, was echtes Zuhören ausmacht:
Zuhören beginnt mit echtem Interesse
Echte Zuhörer interessieren sich. Wer nur darauf wartet, selbst zu reden, hört nicht zu. Doch gerade in Konfliktsituationen fehlt oft die Lust, sich mit der Sichtweise des anderen auseinanderzusetzen. Der Impuls zu unterbrechen oder Gedanken in eine gewisse Richtung zu unterbinden, nimmt überhand. Genau hier wird es wichtig: Eine bewusste Entscheidung für Interesse kann den entscheidenden Unterschied machen.
Zuhören und Respekt gehen Hand in Hand
Respekt zeigt sich nicht nur in Worten, sondern vor allem in der Art, wie wir zuhören. Dazu gehört:
- Den Gesprächspartner ausreden lassen, ohne zu unterbrechen.
- Den Standpunkt des Gegenübers gelten lassen, ohne vorschnell zu bewerten.
- Die Sichtweise des anderen als wertvollen Beitrag verstehen – auch wenn man anderer Meinung ist.
Verstehen heißt nicht automatisch zustimmen
Ein häufiges Missverständnis: Zuhören bedeutet nicht, dass man seine eigene Meinung aufgibt. Vielmehr geht es darum, den Sinn hinter einer Aussage zu verstehen – ohne direkt zu urteilen. Ein Perspektivwechsel kann die eigene Argumentation sogar stärken.
Zuhören als Ausgangspunkt für Kreativität und Lösungen
Wenn andere Perspektiven zugelassen werden, ohne die eigene aufzugeben, dann können andere Meinungen zur Bereicherung werden. Unterschiedliche Blickwinkel öffnen neue Türen, fördern kreative Lösungsprozesse und helfen, festgefahrene Situationen aufzulösen. Viele Probleme entstehen nicht durch Meinungsverschiedenheiten, sondern durch Missverständnisse – und diese lassen sich oft durch richtiges Zuhören vermeiden.
Eine Anleitung für besseres Zuhören in der Führung
Wie integrieren Sie als Führungskraft bewusstes Zuhören in Ihren Alltag? Hier sind sechs konkrete Schritte:
- Treffen Sie eine klare Entscheidung, aktiv zuzuhören. Machen Sie sich bewusst, dass Zuhören nicht passiv ist, sondern eine strategische Führungsentscheidung.
- Fokussieren Sie sich vollständig auf Ihr Gegenüber. Probieren sie das Gesagte aktiv nachzuvollziehen. Fassen sie das Gehörte zusammen und fragen sie nach, ob sie alles Wichtige gehört haben.
- Stellen Sie sich selbst die Frage: Macht das Gesagte für mich Sinn? Falls nicht, versuchen Sie, den Sinn dahinter zu entdecken, fragen Sie nach, anstatt vorschnell zu urteilen.
- Fragen Sie gezielt nach: „Wie kommen Sie zu dieser Sichtweise? Welche Beobachtungen haben Sie zu dieser Meinung gebracht?“ Das hilft, den Gedankengang des anderen wirklich nachzuvollziehen.
- Stellen Sie sich vor, Sie würden durch das Fenster des anderen blicken. Manchmal braucht es viele Informationen, um die Perspektive des Gegenübers zu verstehen. Stellen Sie sich vor, Sie würden aus seinem Blickwinkel die Welt betrachten.
- Erkennen Sie Ihre eigenen Grenzen. Wenn ein Gespräch Sie emotional so triggert, dass Ihr Puls steigt, ist es Zeit für Selbstregulation. In solchen Fällen kann Unterstützung von außen helfen, verfahrene Gesprächssituationen professionell zu lösen.
Durch Zuhören zur besseren Führungskraft
Führung ist nicht nur eine Frage von Entscheidungen, sondern auch eine Frage der Kommunikation. Wer wirklich zuhört, schafft die Basis für eine offene, vertrauensvolle und produktive Unternehmenskultur. Zuhören bedeutet nicht Schweigen – es bedeutet, aktiv Raum für echte Gespräche zu schaffen und keine wichtigen Inputs zu verpassen. Und genau das macht den Unterschied zwischen einer Führungskraft und einer wahren Führungspersönlichkeit.
Lassen Sie uns darüber sprechen, wie Sie Zuhören als mächtiges Führungsinstrument nutzen und ihre Kommunikationsfähigkeit aufs nächste Level bringen. Kontaktieren Sie mich für ein unverbindliches Erstgespräch.