In Konflikten macht der Ton die Musik – viel Lärm um nichts und alles dreht sich um das ‚Wie‘

Wenn in Teams Konflikte aufbrechen, wird endlos über Themen diskutiert. Selten gehen am Ende alle zufrieden nach Hause. Warum ist das so, wenn doch so viel diskutiert wurde? Weil es fast nie wirklich ums Thema geht. Die eigentliche Falle liegt in der Art und Weise, wie Menschen miteinander umgehen, und darin, dass im Konflikt kaum noch jemand zuhört. Genau das macht Konflikte so zermürbend und führt dazu, dass sie mehr Energie kosten, als sie lösen. Dieser Blogbeitrag widmet sich dem „Was“ und dem „Wie“ in Konflikten.

Der blinde Fleck in Konflikten: Zuhören hört auf

Studien zeigen, dass wir in „normalen“ Gesprächen nur etwa 25 % von dem wirklich aufnehmen, was unser Gegenüber sagt. In Konflikten sinkt diese Zahl auf erschreckende 10 %. Das heißt: Wir hören nicht mehr das Was, sondern reagieren fast ausschließlich auf das Wie. Tonfall, Körpersprache, Emotionen: All das überlagert den eigentlichen Inhalt. Die Folge: Frustration, Missverständnisse, Unterstellungen, und das Hamsterrad dreht sich weiter, ohne dass eine zufriedenstellende Lösung gefunden wird. Das Thema tritt in den Hintergrund, unbewusste Reaktionsmuster übernehmen das Ruder. Wir sind dann quasi auf Autopilot.

Wenn Bedürfnisse sich hinter Themen verstecken

Oft geht es nicht um das sachliche Problem, sondern um die verdeckten Bedürfnisse, die sich in den Konflikt einmischen:

  • Die einen wollen recht haben.
  • Andere sehnen sich nach Harmonie.
  • Manche hoffen auf Anerkennung für ihre Arbeit.
  • Wieder andere wollen ihre Position im Team stärken.

Diese Bedürfnisse nenne ich gerne Trittbrettfahrer. Sie sind es, die Konflikte so komplex machen. Sie sorgen dafür, dass jeder zwar scheinbar über das gleiche Thema spricht, aber in Wahrheit ganz unterschiedliche Dinge verfolgt.

Warum Konfliktgespräche oft so ausufern

Das größte Problem: Im Konflikt sind wir selten im klaren, rationalen Denken. Statt des präfrontalen Kortexes übernimmt unser limbisches System die Kontrolle, genau wie in Stresssituationen. Wir sind getriggert und reagieren impulsiv. Während manche beginnen, Mauern aufzubauen, probieren andere, durchzudringen. Daraus entsteht eine gefährliche Spirale: Mehr Reden führt in diesem Fall selten zu mehr Verständnis, sondern eher zu mehr Frust. Am Ende bleibt oft nur Resignation: „Es hat eh keinen Sinn.“

Der Schlüssel liegt im „Wie“

Wer Konflikte lösen will, muss das „Wie“ im Blick behalten. Denn wenn die Gesprächskultur stimmt, lassen sich die eigentlichen Themen erstaunlich schnell klären. Das bedeutet, vor allem an sich selbst zu arbeiten:

  • zu lernen, mit Triggern und Stressreaktionen umzugehen
  • zu verstehen, wie Beziehungsdynamiken Konflikte antreiben
  • Kommunikationsmuster zu reflektieren und zu verändern

Ein einfacher erster Schritt: Zusammenfassen

Ein wirksames Werkzeug, das ich empfehle und das sofort ausprobiert werden kann: Fassen Sie zusammen, was Sie gehört haben, bevor Sie selbst reagieren. Das kann dann zum Beispiel so aussehen: „Ich habe verstanden, dass dir wichtig ist, dass wir im Projekt X in der Weise Y vorgehen und sich alle an die Vereinbarungen des letzten Meetings halten. Habe ich das richtig gehört?“

Das zeigt echtes Zuhören und nimmt dem anderen das Gefühl, noch lauter oder emotionaler werden zu müssen, um durchzudringen. Es entsteht Vertrauen, die Dynamik beruhigt sich. So wird Raum frei für das „Was“, also das eigentliche Thema.

Nicht das Thema, sondern das Miteinander entscheidet 

Konflikte lassen sich nicht immer vermeiden. Jedoch kann man lernen, konstruktiv mit ihnen umzugehen. Seminare oder Coachings, die den Fokus auf Kommunikation im Konflikt legen, sind ein entscheidender Baustein, um Konfliktkultur neu zu gestalten. Sie helfen Führungskräften und HR-Verantwortlichen, Zeit und Energie zu sparen und gleichzeitig das Teamklima langfristig zu stärken.

Konflikte sind außerdem selten eine Frage des Inhalts. Sie sind fast immer eine Frage der Beziehung und des Umgangs miteinander. Wer das „Wie“ verändert, schafft die Basis dafür, dass das „Was“ schnell und lösungsorientiert bearbeitet werden kann. Die Verwandlung von Konflikten in konstruktive Gespräche trägt entscheidend zu Wachstum und Veränderung bei.

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