Führungskräfte, hören Sie mehr zu!
Vielleicht kommen Ihnen diese Situationen bekannt vor:
- Sie fühlen sich von Kolleginnen und Kollegen missverstanden.
- Im Team gibt es Spannungen – aber Gespräche führen zu keiner Lösung.
- Ein hoch qualifizierter Mitarbeitender bringt hervorragende Leistung, aber die Zusammenarbeit im Team klappt einfach nicht, sodass eine Kündigung erwogen wird.
- Im Vorstand herrscht Misstrauen, obwohl eigentlich alle das gleiche Ziel verfolgen.
- Hinter dem Rücken der Führungskraft wird viel geredet – und niemand weiß mehr, wer was warum weiß.
Natürlich wäre Schweigen im Sinne von „Nichts tun“ hier fatal. Doch ein anderes Schweigen kann entscheidend sein: das bewusste, aktive Zuhören. Nur, wer wirklich zuhört, kann verstehen, führen und Veränderungen anstoßen.
Zuhören ist Kunst, Handwerk und ein starkes Führungsinstrument
Viele halten Zuhören für eine passive Tätigkeit. Tatsächlich ist es jedoch anspruchsvoll und erfordert eine bewusste Entscheidung. Wer wirklich zuhört, verschafft sich Respekt, entdeckt neue Perspektiven und legt die Basis für konstruktive Zusammenarbeit. Denn: Motivation steigt messbar, wenn dem eigenen Beitrag mit echtem Interesse begegnet wird. Zuhören drückt Wertschätzung aus – und genau das ist eine zentrale Voraussetzung für Vertrauen in Führungskräfte.
„Zuhören, das wichtigste zwischenmenschliche Diagnoseinstrument. Eine Spurensuche, die sich im ‚AHA!‘ vollendet - in dem Moment, wenn der sprichwörtliche Groschen fällt. Dann ist das Paket des Senders tatsächlich beim Empfänger angekommen.“ – Lea Simone Bogner
Warum ist Zuhören so schwierig – und so wichtig?
Richtiges Zuhören bedeutet, die eigenen Gedanken und Reaktionen bewusst zurückzustellen. Doch genau das fällt uns schwer. Evolutionsbiologisch sind wir darauf gepolt, Gehörtes blitzschnell zu interpretieren, zu bewerten und darauf zu reagieren.
Prof. Steil beschreibt in seinem bekannten Kommunikationsmodell, dass wir automatisch Gehörtes sofort einordnen und bewerten. Keine gute Voraussetzung, um wirklich zu verstehen. Eine Studie von Steil, Summerfield und DeMare zeigt sogar: Sehr aktive, zielstrebige Menschen sind oft schlechte Zuhörer. Führungskräften fällt es besonders schwer, während sie zuhören, ihrem eigenen Wunsch zu wirken zu widerstehen – stattdessen die Wirkung des anderen zuzulassen.
Keine Kommunikation ohne Zuhören!
Zuhören ist keine Nebensache, sondern die zweite Grundsäule jeder verbalen Kommunikation – neben dem Sprechen. Stellen Sie sich einen Fußballspieler vor, der zwar Bälle perfekt zuspielt, aber keinen einzigen sauber annimmt. Genauso verhält es sich in der Kommunikation: Wer nicht zuhört, verliert den Spielball. Schon in der Steinzeit war Zuhören essenziell. Gamble, Gowlett und Dunbar zeigen in ihrem Buch „Evolution, Denken, Kultur“, dass nicht der Werkzeuggebrauch, sondern Kommunikation uns zur intelligenten, sozial hochorganisierten Spezies machte.
Zuhören ist ein mächtiges Führungsinstrument, das nicht nur Konflikte entschärft, sondern auch die Zusammenarbeit verbessert. Führungskräfte, die sich darin üben, schaffen eine offene, vertrauensvolle Unternehmenskultur.
Lassen Sie uns darüber sprechen, wie Sie Zuhören als mächtiges Führungsinstrument nutzen. Kontaktieren Sie mich für ein unverbindliches Erstgespräch.